Museum & Sonderausstellung Schloss Spiez

SCHLOSSMUSEUM

Wandelnde Zeiten, wechselnde Besitzer 

Bereits im Zuge der alemannischen Landnahme entsteht auf der Halbinsel an der Spiezer Bucht ein Herrschaftszentrum, wie das reich ausgestattete Reitergrab von 680 n. Chr. bezeugt. Im 12. Jahrhundert lassen die Herren von Strättligen einen Palas und Turm aus Stein errichten. Sie pflegen einen ritterlichen Lebensstil, wie die Turnierdarstellungen im Turm oder die Überlieferung des Heinrich von Strättligen als Minnesänger im Codex Manesse belegen. 1338 gelangen Schloss und Herrschaft in den Besitz der Familie Bubenberg, welche die Geschicke Berns stark mitbestimmen. Am bekanntesten ist wohl Adrian von Bubenberg, der in den Burgunderkriegen erfolgreich das Städtchen Murten verteidigt. 1516 erwirbt Ludwig von Erlach das Schloss, das bis 1875 im Besitz dieser Familie verbleibt. Franz Ludwig von Erlach lässt 1614 einen prächtigen Festsaal einbauen und vom Tessiner Antonio Castelli mit frühbarocken Stuckaturen ausstatten. 1927 schliesslich wird die Stiftung Schloss Spiez gegründet, welche die Schlossanlage seither unterhält und öffentlich zugänglich macht.


Auf den Spuren der ehemaligen Schlossbewohner

Die Ausstellung im Schlossmuseum stellt die ehemaligen Schlossbewohner in den Mittelpunkt. Im mittelalterlichen Wohnturm wird die Lebenswelt des Heinrich von Strättligen mit Turnier und Minnesang lebendig, in den gotischen Stuben ist Adrian von Bubenberg hoch zu Ross anzutreffen, und im zweiten Stock ist eine Begegnung mit Franz Ludwig von Erlach, dessen zwei Ehefrauen und den 37 Kindern möglich. In der Schlossküche wird ein Festmahl zubereitet und im Barocksaal zu Lautenmusik getanzt.
 

KUNSTAUSSTELLUNG OTTO TSCHUMI

Surreale Welten | 2. Juli bis 16. Oktober 2022

Die Ausstellung gibt mit Werken des Berners Otto Tschumi (1904-1985) einen Einblick in eine grenzenlose Phantasiewelt. Mittels seiner virtuosen Technik erschafft der Künstler Bildwelten voll überbordender Poesie. Sein Werk kann sowohl humorvoll wie auch doppelbödig und sarkastisch sein. Nach kubistischen Anfängen, fand Otto Tschumi mit seiner Vorliebe fürs Phantastische viele Anregungen im Surrealismus, ohne sich der Künstlerbewegung anzuschliessen. Mit seinem Werk zählt Otto Tschumi neben Alberto Giacometti, Meret Oppenheim, Serge Brignoni und Max Seligmann zu den bedeutendsten Vertretern des Surrealismus in der Schweiz.

Die Werkauswahl umfasst Gemälde wie auch eindrucksvolle Kohlezeichnungen, Lithografien und Holzschnitte; sie erlaubt einen umfassenden Überblick auf das vielschichtige Schaffen des unverkennbaren Virtuosen von Form und Farbe. Die rund siebzig Werke stammen aus dem Nachlass Otto Tschumis, der sich in der Obhut der ARTNachlassstiftung befindet.

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Veranstaltungen zur Tschumi-Ausstellung finden Sie in der Agenda

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